Bauwoche
25. Woche 2024, 17.bis 21.06.24
Bericht Rainer Köhler:
"Nach einer ausführlichen und unmissverständlichen Einweisung durch Christoph Giger, dem für uns neuen Bauleiter der 25. Woche 2024, fanden wir uns am Montagmorgen um 07:30 am Depot ein, um mit einem DFB-Fahrzeug mittels Autozug nach Oberwald und weiter nach Gletsch zu gelangen. Der Furkapass war für den Verkehr noch nicht freigegeben bzw. wieder geschlossen.
Unsere Aufgabe bestand darin, in Gletsch, parallel hinter dem blauen Haus eine Wasserleitung zu verlegen. Diese neue Wasserleitung war an eine vorhandene Leitung im Bereich der Bahntrasse, oberhalb vom blauen Haus anzuschließen.
Dieser Anschluß erfolgte in einem neu zu setzenden Betonschacht unmittelbar talseitig neben dem Gleiskörper.
Im Rahmen der Bauausführung traten die üblichen Schwierigkeiten auf:
1. die neue Leitungstrasse kreuzen verschiedene Leitungen, wie Abwasser und Elektro der Käserei und eine Wasserleitung NW 250. Deren exakte Lagen mußten per Handschachtung gesucht werden. Wir benötigten einen Tag zum Auffinden sämtlicher Leitungen. Um eventuelle Beschädigungen auszuschließen, waren Grabungsarbeiten mit dem Bagger stark eingeschränkt.
2. bei dem Wiesenuntergrund handelte es sich nicht um homogenen Boden, sondern um ein Sand-Steingemisch mit größerem bis kleinerem rolligen Felsgestein.
3. erschwerend kam hinzu, daß der Untergrund stark wasserhöffig war, d.h. wir gruben bzw. suchten mehr oder minder unter Wasser nach den Leitungen. Wir pumpten das Wasser zwar ab, dennoch strömte das Wasser unablässig nach. Das Wasser lief letztlich in der anzulegenden Leitungstrasse zum tiefsten Punkt kurz vor der Rotten/Rhone. Die Grabentiefe betrug ca. 30 bis 50 cm, die Breite ca. 30 cm.
Unmittelbar vor dem blauen Haus(Historisches Wasserwerk) wurde über eine neu einzubauende Armatur an eine weiterführende Leitung angeschlossen. Dieser Anschluß wurde mit einem Kunststoffschacht und Betonring gesichert.
4. bei der Wiederverfüllung des Grabens durften keine Steinbrocken direkt an der neuen Wasserleitung anliegen.
Letztendlich kam ein Schwingstampfer zur Verdichtung der Grabenverfüllung zum Einsatz, dessen Handhabung die Handgelenke stark beanspruchte. Final wurde das Baufeld mit der breiten Baggerschaufel abgezogen und geglättet.
Die Ausführung der Arbeiten nahmen Montag bis Donnerstag in Anspruch..
Der Bagger wurde in bewährter Weise von Kurt Hohl bedient.
Als Helfer standen ihm Martin von Hassel, Raphael Schurter, Frank Schauer, Rainer Köhler und Ueli Hersberger zur Seite.
Am Freitag sattelten wir auf Kieskutscher um, d.h. Hans-Peter, Bernd, Martin und meine Wenigkeit transportierten Kies in Säcken vom Kieswerk zum Depot Realp mit dem Pritschenwagen und Anhänger.
Außerdem wurden vor dem Depot die Schienen von Sedimenten und sonstigen Ablagerungen befreit.
Am Donnerstag und Freitag bescherte uns der Himmel ein Sauwetter, d.h. es regnete in einem Guss, was zu einem tosenden Inferno in der Reuss führte.
Martin und Rainer kompensierten die ein oder anderen emotionalen und wittrigen Unbilden mit einer Fahrt am Samstag in den kommoden Ohrensesseln der Dampfbahn-Furka-Bergstrecke bei einem Gläschen Sekt bzw. Wein.
Wir sind nicht geknickt - wir kommen wieder!"
Der Furka-Virus lebt! (Anm. der Redaktion)